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Ausgezeichnete Noten für das Gesangfest

«Wir sind die Einzigen, die gewonnen haben», stellte der OK-Präsident des Schweizer Gesangfestes, Regierungspräsident Bernhard Koch, gestern Abend mit Blick auf die sportlichen Aktivitäten am Wochenende fest. Gerade hatte Koch erfahren, dass auch Roger Federer den Platz nicht als Sieger hatte verlassen können. Gewonnen haben am Samstag und Sonntag in Weinfelden der Chorgesang, der Zusammenhalt und die Geselligkeit. Zu den Festkonzerten in den Kirchen standen die Menschen Schlange eine Stunde vor Beginn, sogar an den Wettgesängen gabs Standing Ovations.

20 000 Sänger und Besucher

Die Schlussfeiern des ersten Wochenendes waren gewaltige Manifestationen des Gesangs. Auch im Rathaus drängten sich die Menschen. Trotzdem konnte der minutiöse Fahrplan bei den Wettgesängen eingehalten werden, wie der Bereichsleiter Chöre, Hubert Haag, gestern Abend zufrieden konstatierte. Sponsoringchef Beat Haag räumte ein, dass man am Sonntag wohl an die räumlichen Grenzen gestossen sei. Das sei aber positiv zu werten.

Vermutlich gegen 20 000 Sänger und Besucher waren von Freitag bis Sonntag am Gesangfest. Die Infrastruktur funktionierte problemlos. «Weil die Sänger friedliche Leute sind», habe man am Sonntag den Sicherheitsdienst reduzieren können, sagte der Geschäftsführer Markus Vogt. Der Verkauf der Festabzeichen lief über Erwarten gut. Gegen 3000 Buttons wurden seit Freitag verkauft. Die Kollekten aus den Festkonzerten in den Kirchen und im Thurgauerhof hätten vermutlich mehr Geld zusammengebracht, als wenn Eintritt verlangt worden wäre. Gody W. Widmer, Zentralpräsident der Schweizerischen Chorvereinigung, und Chefexperte Rainer Held bestätigten die ausserordentlich guten Eindrücke des OKs. Von allen vier Schweizer Gesangfesten seit 1982 sei dasjenige in Weinfelden das beste, sagte Held. Es sei sicher, dass das nächste Schweizer Gesangfest 2015 oder 2017 wieder zentral durchgeführt werde, vermutlich in einer Kleinstadt im Kanton Bern. Bernhard Koch als Thurgauischer Finanzdirektor rechnete vor, dass das Gesangfest in Weinfelden der Region Millionen von Franken bringen werde. Von St. Gallen bis Konstanz und Meersburg waren die Hotels voll mit Sängern und Gästen.

Wetter war kein Problem

Sogar dem wechselhaften Wetter am Samstag und Sonntag konnte eine gute Seite abgewonnen werden: Mal freuten sich die Wirte in den Restaurants, ein andermal die Beizer unter freiem Himmel. Das Gesangfest in Weinfelden wird vom 13. bis 15. Juni fortgesetzt. lESTHER SIMON

Thurgauer Chöre ausgezeichnet

40 Chöre haben seit Freitag das Prädikat «vorzüglich» erhalten, was etwa 15 Prozent aller Auszeichnungen entspricht. 35 Prozent erhielten ein «sehr gut», weitere 35 ein «gut». Chefexperte Rainer Held betonte, dass sich auch die Chöre mit einem «gut» sehr freuen dürften, liege doch die Messlatte der Experten sehr hoch. Aus der Region erhielten der Chor Amazonas aus Steinebrunn, die Probsteisänger aus Wagenhausen, der Gemischte Chor Tägerwilen, der Männerchor Schlatt und der Kammerchor des Seminars Kreuzlingen die Bestnote. (es)

 

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