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Französische Glücksgefühle vom Männerchor Schlatt

Französische Glücksgefühle
Französische Glücksgefühle

Walter Tschirren schreibt:

Die Jahresunterhaltung mit Gesang und feiner Küche unter dem Motto «La vie en rose» begeisterte die Gäste.

Der Männerchor Schlatt unter der Dirigentin Kornelia Scherer-Chrobog hat ein geniales Konzept gefunden, seine jährlichen Veranstaltungen mit einem jeweils präzisen Motto zu gestalten. Das letzte Mal hiess es «Viva Italia» mit italienischen Ohrwürmern und einem italienischen Buffet. Nun ging es am letzten Freitag- und Samstagabend im Gemeindesaal Schlatt um das bezaubernde Nachbarland Frankreich. Das Motto «La vie en rose» erinnerte ganz an die unvergessliche Edith Piaf und an das gleichnamige Filmspieldrama von Olivier Dahan, der das Leben der französischen Sängerin beschrieb. Unter «La vie en rose» verstehen die Franzosen alles leicht zu nehmen und durch die rosarote Brille zu sehen. Der Titel spielte aber auch auf den französischen Lebensstil und vor allem auf die Liebe an, die Stadt Paris. Gesanglich wurden berühmte Titel vom Männerchor Schlatt in französischer und deutscher Sprache hinreissend interpretiert. Das fantasievolle 4-Gänge-Menue von Ruth Brunner stimulierte auch den Magen in den Gesangspausen.

Effektvolle Dramaturgie

Begonnen wurde mit dem «Präludium», 1954 erstmals in Montreux zu hören. Der Männerchor unter Kornelia Scherer-Chrobog liessen sich dabei eine effektvolle Dramaturgie einfallen. Die stimmgewaltigen Männer marschierten zur Eröffnung durch das Publikum hindurch auf die Bühne. Danach gab es gleich das Hors d’œuvre, eine exquisite Suppe von Ruth Brunner kreiert, die gerne als Sängerfrau bezeichnet wird. Sie ist aber mit ihrer Mannschaft auch für eine feine Küche zuständig. Das gefühlvoll vorgetragene «Que le jour me dure», nach einer Genfer Melodie mit Klavierbegleitung von Marielle Haag-Studer, folgte «en suite». Danach hielt «Dis-moi, beau printemps», eine traditionelle französische Weise, was der Titel versprach. Markus Hohl, der Präsident des Musikvereins, kündigte dann in humorvollen Worten den Titel des jungen Komponisten Gonzague Monney «Le bal des nuages» an. Dieser Wolkentanz wurde durch die Stimmen leicht und gefühlvoll vorgetragen. Danach wurde die Premier plat, ein Salade niçoise, aufgetragen. Köstlich, auch ohne Sardellenfilets, Thon und hartgekochte Eier, die manchmal benutzt werden.

Edith Piafs grosse Chansons

Nach der Pause kam er endlich, der Titel von Edith Piaf: «Schau mich bitte nicht so an» aus «La vie en rose». Dann sang der Chor «Chanson d´amour» nach der berühmten Kreation von den Manhattan Transfer. Schon mal etwas zum mitschunkeln. «Aux Champs-Elysées» nach Joe Dassin begeisterte. In der Pause war die Second plat, der berühmte Coq au vin an Burgundersauce, fällig. Nun kam ein berühmtes Gesangssolo von Kornelia Scherer-Chrobog mit Klavierbegleitung von der quirligen Marielle Haag-Studer: «Ich hab geträumt vor langer Zeit» aus dem Musical Les Misérables. Ein langanhaltender Applaus für die beiden Damen folgte. Danach waren wieder die Männer dran, mit dem «Lied des Volkes», ebenfalls aus Les Misérables. «Barkarole» nach Jacques Offenbach erforderte die Inbrunst der Männer: «Schöne Nacht, du Liebesnacht». Das «Trinklied» aus La Traviata begeisterte vor allem die männlichen Zuhörer. Dessert gefällig? Er kam wiederum von Ruth Brunner und war mächtig. Zum Schluss sang der Männerchor natürlich «Merci Chérie» nach Udo Jürgens. Zugaben? Natürlich ja.

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