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So ein Tag...

Am Sonntag 8. Juni war es endlich soweit. Um 06.30 Uhr besammelten sich die Sänger auf dem Parkplatz beim Gemeindehaus. Mit einem 14-Plätzer-Bus und drei Privatwagen verschoben wir uns nach Weinfelden. Kurz vor halb acht wurden wir von der uns zugeteilten Voluntarin, der sympathischen Heidi, in Obhut genommen. Mit ihr begaben wir uns zu unserem „Einsinglokal“. Dort versuchten wir nach einigen Freiübungen, den Wettbewerbs-Liedern den letzten Schliff zu geben. Kurz vor 9 Uhr setzten wir unsere Wanderung Richtung Austragungsort fort. Vor der Kapelle erwartete uns der ehemalige Sängerkamerad Tom Zimmerli, um uns zu begrüssen und viel Glück zu wünschen. Punkt 09.12 Uhr war es soweit. Wir durften unsere drei Lieder: 'La Verzaschina', 'Nachts' und 'Wir lagen vor Madagaskar' vortragen. Nach dem stimmungsvollen Tessiner Volkslied war volle Konzentration gefordert, um das von Paul Huber komponierte Stück piano resp. pianissimo zu singen. Für den allseits bekannten „Gassenhauer“ durften wir dann wieder richtig „Gas geben“. Ein nicht enden wollender Applaus des Publikums, unter dem auch der Präsident des kantonalen Musikverbandes weilte, war der Dank für unseren Vortrag.

Der nächste Termin war eine Stunde später. Es folgte die Besprechung mit der Expertin. Sie war des Lobes voll über unsere Darbietung (die Köpfe einiger Sänger sind ob der Komplimente rot angelaufen ….). Es folgten einige Kritiken „auf höchster Stufe“. Es seien Nuancen, die man noch besser hätte machen können. Am Schluss dieser Orientierung meinte ein Sänger, jetzt müsse sie uns aber noch eins aufs Dach geben, da wir sonst den Realitätssinn verlieren würden. Um 13 Uhr war das gemeinsame Mittagessen angesagt, wo unsere einmaligen Krawatten (jede ein Unikat!) noch bewundert und fotografiert wurden. Dann folgte die lange Wartezeit. Um 19.00 Uhr gab der Festchor einige Vorträge zum Besten, mit dem „Thurgauer Lied“ als Höhepunkt. Dann verkündete der „Chef-Experte“ die Chöre, die mit vorzüglich bewertet wurden.

Als erster war dies der Propstei-Chor Wagenhausen. Nach einigen anderen Vereinen aus allen Regionen der Schweiz kündete er einen weiteren Thurgauer Männerchor an, der sich wie folgt buchstabiere: S – c – h – l – a – t – t. Die noch anwesenden 14 Sänger brachen in einen Riesenjubel aus! Einige mussten sich sogar Freudentränen abwischen. Die Heimfahrt traten wir natürlich mit geschwellter Brust und voller Stolz an. Aber nicht, weil jetzt alle Sänger das Domizil unseres Chores fehlerfrei buchstabieren können…

Brigitte, Du wirst uns fehlen…. Es darf wohl nicht sein, dass es nur Positives gibt. Nach über 20-jähriger Tätigkeit verlässt uns unsere Dirigentin Brigitte Brägger auf eigenen Wunsch. Es fällt schwer, die richtigen Worte für die ihr gebührende Anerkennung zu finden. Obwohl sie uns manchmal als ihre „Schätze“ bezeichnete, hätte sie den einen oder anderen (der Schreibende ist inbegriffen) manchmal am liebsten in die Wüste gewünscht. Das Super-Resultat in Weinfelden ist ein kleiner Dank von allen Sängern an ihre Adresse. Dass sie nebst unserer Rangierung noch ein „sehr gut“ mit ihren Dachsemer Sängerinnen holte spricht für ihre Qualitäten. Sie hat zwar versprochen, noch bis zu den Herbstferien auszuharren, aber in Gedanken schmerzt der Abschied jetzt schon. Brigitte, Du wirst uns fehlen! Danke für alles!

Bild des Benutzers Emil Roost
Über den Autor

Emil Roost war lange Jahre Sänger im 2. Bass