Wenn Liebe durch die Ohren und nicht nur durch den Magen geht

Der Männerchor Schlatt feierte am vergangenen Wochenende das zehnjährige Jubiläum seiner Art von Abendunterhaltung. Weder der Gesang noch das Essen liessen einen Wunsch offen.

Ein Abend mit 128 Gästen muss gut organisiert sein. Dies muss man dem Männerchor Schlatt und allen Mitorganisatoren nicht erklären. Sieht es einfach aus, hat man wohl alles richtig gemacht. Wie jedes Frühjahr veranstaltete der Chor auch dieses Jahr wieder eine Abendunterhaltung am Freitag und Samstag. Zum zehnjährigen Jubiläum gab es dieses Jahr eine Überraschung: zwei statt nur eine Person zur musikalischen Begleitung. Barbara Kasper am Klavier und Adrian Uhr am Cajon und am Kontrabass. Das Spezielle an dieser Abendunterhaltung: Es wird nicht nur gesungen, sondern man wird zwischen den einzelnen Liederblocks auch noch kulinarisch verwöhnt.

Kein übliches Chränzli
Man stelle sich nun das Gemeindehaus Schlatt von innen vor. Darin 16 grosse Tische, an denen man mit sieben anderen Personen gemütlich sitzen darf. Schaut man zur Bühne hinauf, sieht man dort diese 17 sympathischen Männer mit einer ebenso aufgestellten Dirigentin. Kornelia Scherer leitet den Männerchor Schlatt seit nun mehr als 14 Jahren. Es bereite ihr Freude, zusammen mit den Männern neue musikalische Ideen auszuprobieren und daraus ein beeindruckendes Programm zu entwickeln. «Durch ihre offene und aufgestellte Art wachsen die Sänger über sich hinaus und die Freude am Singen und Performen steckt an», so Scherer zufrieden. Auch ein paar trockene Sketche dazwischen dürfen nicht fehlen. Im Allgemeinen ist der Abend sehr humorvoll gestaltet. Mit dem diesjährigen Motto «Liebe und anderer Trunkenheit» begab sich die Dirigentin gemeinsam mit ihrem Chor auf eine Reise durch verschiedene Länder.

Dazu passend wurden einige Lieder auch in anderen Sprachen wie Romanisch oder Italienisch gesungen. Für die Männer schien dies aber kein Problem zu sein, denn es hörte sich sehr authentisch an. Aber Liebe geht eben nicht nur durch jede Nation, sondern auch «durch den Magen». Die Köche Martin und Marija Bien vom Chalet Chuchichäschtli Stein am Rhein verwöhnten die Gäste den ganzen Abend lang mit Leckereien, die direkt vor Ort in der Küche hergestellt wurden. Vom Rüebli-Curryschaum-Süppchen über den Nüsslisalat mit Carpaccio, danach Kalbs-Piccata mit Gemüse bis hin zur Schwarzwälder Kirschtorte im Glas war alles dabei. «Wie sie diese Schwarzwälder Kirschtorte ins Glas bekommen haben, ist mir ein Rätsel», so Chorpräsident Markus Hohl. Dieser sorgte ebenfalls immer für unterhaltsame Überbrückungen vom Gesang zum nächsten Gang.